7 Tipps für bessere Pferdefotos

Posted: 11. Dezember 2016

Was macht die Pferdefotografie so besonders? In den meisten Fällen lieben wir das, was wir fotografieren. Aber irgendwann reicht Begeisterung für das Motiv nicht mehr aus und wir stoßen an unsere technischen so wie kreativen Grenzen.
Ich bin kein Technikfreak und habe meine Karriere autodidaktisch aufgebaut. Kürzlich wurde ich zum zweiten Mal unter die „Top 10 der Fotografen in der Welt der Pferde“ gewählt und es wird Zeit, dass ich dir aus meiner Perspektive erkläre, was ein gutes Pferdefoto für mich ausmacht. Hier habe ich dir 7 Tipps aufgelistet, die dir helfen, deinen Blickwinkel zu erweitern und das beste aus dem Motiv herauszuholen. Viel Spaß!

1. Die optimale Ausrüstung

… ist nur bedingt ausschlaggebend für ein gutes Pferdefoto. Ich kenne viele Fotografen, die eine unglaublich tolle Ausrüstung besitzen, aber deren Fotos nur mittelmäßig sind. Andersrum geht es natürlich genauso: Ich habe bereits wundervolle Fotos gesehen, die nur mit dem Handy oder einer Digicam gemacht wurden. Allerdings muss man an dieser Stelle auch sagen, dass man ein gewisses Grund-Equipment besitzen sollte, wenn man in der professionellen Pferdefotografie wirklich Fuß fassen möchte. Dies muss allerdings nicht immer das beste vom Besten sein. Meine Karriere baut auf einer Kamera auf, die einen sehr schwachen Autofokus für Bewegung und Gegenlicht besitzt. Mein Objektiv ist Baujahr 2009 und immer noch in Betrieb. Ausrüstung ist wichtig – aber dein Blick umso mehr. Eine Auflistung meines kompletten Equipments kannst du auf meiner „Über mich“-Seite finden.

Die Kamera
Wenn du gerade vor einem Kauf stehst, würde ich dir zu einer Vollformatkamera raten. Je nach Modellversion sind diese auch schon gebraucht für einen erschwinglichen Betrag zu haben. Achte bei einem gebrauchten Kauf darauf, dass du die Kamera vorher persönlich ansiehst und vor Ort ausprobieren kannst. Meine beiden Kameras stammen aus einem Hobby-Haushalt und beim Kauf habe ich darauf geachtet, dass die Bodys nicht mehr als 20.000 Auslösungen haben. Informiere dich, welche Modelle einen guten Autofokus (Follow-Fokus / AI Focus) haben und wie weit man den ISO-Bereich ausreizen kann. Dies ist besonders am frühen Morgen und späten Abend für stimmungsvolle Bewegungsaufnahmen wichtig.

Ich nutze aktuell die Canon 5D Mark III*, und das Vorgängermodell 5D Mark II als Back-Up.

Das Objektiv
90 % meiner Fotos sind mit einem Objektiv entstanden: Dem 70-200mm mit Lichtstärke 2.8*. Bevor ich in ein neueres Kameramodell investiere, würde ich immer zu erst in ein lichtstarkes Objektiv wählen. Wenn es um die Pferdefotografie geht, ist Brennweite entscheidend. Je größer die Brennweite, desto mehr staucht sich das Bild. Dadurch, dass Pferde einen länglichen Körper haben, ist es schwierig, ihre optimalen Proportionen einzufangen. Dies gelingt am besten ab einer Brennweite von 160mm und aufwärts. Aus diesem Grund versuche ich bei all meinen Pferdefotos die 200mm meines Objektives vollständig auszunutzen – ganz egal, ob es ein Bewegungs-, Stand- oder Portraitbild ist. Als Profi sehe ich mittlerweile oftmals einen Unterschied, ob ein Pferdefoto mit 160 oder 200mm aufgenommen wurde. Es ist zwar nur ein kleiner Unterschied, aber dafür ein ganz feiner.
Die Lichtstärke von Blende 2.8 ist außerdem auch sehr nützlich. Es hilft nicht nur, das Pferd vor einem unscharfen Hintergrund freizustellen, sondern es entsteht hierbei auch ein schönes Bokeh. Dadurch, dass die Blende sich sehr weit öffnet, kommt viel Licht in das Objektiv und so kann man die frühen Morgenstunden oder die Golden Hour richtig nutzen. Als Turnierfotograf hilft dir der starke Lichteinfall des Objektivs aber auch, in einer dunklen Halle zu fotografieren.

Das Objektiv war bei den Wildpferden in Bosnien fast ausschließlich in Gebrauch

Wenn du dich besonders für intensive Pferd-Mensch-Fotos interessierst, würde ich dir das 135mm F2.0* (Canon) empfehlen. Da der Fokus hierbei mehr auf dem Menschen liegt ist die Brennweite nicht so entscheidend. Hier geht es mehr um die intensive Bildwirkung, die durch die offene Blende von 2.0 entsteht. Zudem ist dieses Objektiv sehr schnell im Fokus und deshalb auch gut für andere Bereiche der Fotografie geeignet. Da ich dieses Objektiv selbst nicht mehr besitze wurden mir freundlicherweise tolle Fotos von Kollegen zur Verfügung gestellt:

Lia Falinski lichtet verschiedene Mensch-Tier-Paar damit ab

Lyonel Stief nutzt die Linse in seinen Inszenierungen

Joliegraphie nimmt 90% ihrer Fotos mit dem Objektiv auf 

2. Die Perspektive ist entscheidend

Nicht nur Farbe und Licht sind entscheidend für die Stimmung eines Fotos. Auch die Perspektive spielt dabei eine wichtige Rolle. Es gibt drei Hauptcharaktere, in denen ich die verschiedenen Perspektiven für die Pferdefotografie eingeteilt habe. Weitere Perspektiven finden in anderen Bereichen der Fotografie statt, von denen mache ich aber weniger Gebrauch.

Vogelperspektive
In der Vogelperspektive schauen wir von oben auf unser Motiv herab. Dadurch entsteht der Eindruck, dass wir auf etwas niedliches und schutzbedürftiges herunterblicken. Möchte man diese Assoziation beim Betrachter wecken, muss man bei Pferden aufpassen, dass die Proportionen durch zu kurze Beine nicht verfälscht werden. Diese Perspektive findet in der Pferdefotografie am wenigsten Anwendung.

In Bild 1 ist die Vogelperspektive stark angewandt, während in Bild 2 nur ein leichter Winkel verwendet wurde

Normalperspektive
Diese Perspektive eignet sich am besten für die allgemeine Pferdefotografie. Sie findet statt, sobald das Objektiv in einer waagerechten Linie auf das Motiv gehalten wird. Dabei sollte man die Mitte des Motivs als Richtwert nutzen. Unweigerlich landet man bei Pferden dann mit den Knien im Gras – daher auch der Spruch, dass Pferdefotografen immer dreckige Knie haben. In dieser Perspektive ist es am einfachsten, die langen Beine und den hohen Hals eines Pferdes in einem harmonischen Verhältnis darzustellen. Nähert man sich dem Pferd z.B. für ein Portrait, verschiebt sich der Mittelpunkt und damit auch die Höhe, in der man sich für die Normalperspektive halten sollte.

In diesen zwei Fotos wird der verschiedene Mittelpunkt der Normalperspektive deutlich

Froschperspektive
Sobald das Objektiv nach oben zeigt, befindet man sich in der Froschperspektive und blickt auf etwas Größeres hinauf. Dies eignet sich besonders, um das Motiv als eindrucksvoll darzustellen, da man als kleiner Betrachter nach oben blickt. Bei Pferden kann man diese Perspektive nutzen, um mehr Dynamik in Bewegungsbilder zu bringen. Außerdem eignet sich diese Perspektive bei älteren Pferden besonders, um Senkrücken und hohe Widerriste perspektivisch abzuschwächen. Da man sich sehr nah am Boden befindet, kann man außerdem das Gras als dekoratives Bokeh im Vordergrund nutzen. (Notiz: Bitte achte bei Freilauffotos darauf, dass du jederzeit bereit bist, aufzuspringen, falls das Pferd dich nicht sieht oder dir zu nah kommt. Sicherheit geht immer vor!)

In Bild 01 konnte ich durch die niedrige Position das Gras als Bokeh nutzen. In Bild 02 wirkt sich die Position auf das Motiv der Rennbahnstrecke besonders dynamisch aus.

3. Orientiere dich an einem Raster (z.B. goldener Schnitt)

Wenn man sich mit einem aktiven Bildaufbau beschäftigt, kommt man nicht an einem Gestaltungsraster vorbei. In der Fotografie stößt man hierbei unweigerlich auf den goldenen Schnitt oder die Drittelregel. Ihre Ausrichtung ist eine Hilfestellung dafür, wo wichtige Elemente angeordnet werden sollten, um einen harmonischen Bildaufbau hervorzurufen. Hierbei kannst du dich für viele verschiedene Rastermodule entscheiden – der goldene Schnitt, die Drittelregel, die goldene Spirale/Schnecke, Diagonal-Raster o.ä. Wichtig ist, dass du für dich entscheidest, mit welchem Raster du am besten arbeiten kannst und es für deine Fotografie anwendest. In Photoshop kannst du beim Beschnittwerkzeug ein Raster einblenden.

Ich nutze hauptsächlich die Drittelregel und in manchen Fällen den goldenen Schnitt. Dabei wird das Foto in drei Teile aufgeteilt. Für den Betrachter erscheinen Objekte, die sich auf den Linien oder gar in den Knotenpunkten befinden sehr harmonisch. Der Blick wandert automatisch dorthin.

Bei Ganzkörperfotos achte ich darauf, Den Körper des Pferdes in den Knotenpunkten der Drittelregel einzurahmen, während ich bei Portraits das Auge in einem Punkt platziere

4. Kenne dein Motiv – wann sieht ein Pferd gut aus?

Eine der wichtigsten Regeln, die ich dir mit auf den Weg geben kann ist, dein Motiv zu kennen. Als Fotografin muss ich immer wissen, wann ein Pferd ästhetisch aussieht,was meine Zielgruppe sehen möchte und wie ich mich gegenüber einem Pferd zu verhalten habe. Dies bedeutet, das ich bei Zucht- und Trainingsfotos auf das korrekte Exterieur und die beste Phase achten muss, während emotionale Fotos sich mehr auf den Ausdruck des Pferdes und das Licht konzentrieren. Jede Rasse hat eigene Vorzüge, die hervorgehoben werden sollen. Diese unterscheiden sich alleine schon im Standbild einer Präsentation. Während barocke und Westernrassen mit allen vier Hufen geschlossen aufgestellt werden, präsentiert man Sportpferde und allgemeine Warmblüter eher geöffnet, so dass man alle vier Beine sieht.
Für Portraits kann man die optimale Darstellung schon mehr pauschalisieren. Je nach Rasse und Reitweise unterscheidet man hier, in welcher Höhe sich das Genick befindet. Westernrassen werden als Arbeitsreitweise tiefer präsentiert als beispielsweise Friesen, die von sich aus bereits einen hohen Halsansatz mitbringen. Wichtig ist, dass die Pferde eine harmonische Halsoberlinie zeigen. Dazu gehört auch, dass der Fotograf den Hals nicht ungünstig im Bildaufbau abschneidet.

Durch den engen Beschnitt kann die hervorrangende Oberhalslinie nicht zur Geltung kommen und hebt den Kopf unproportional hervor, wodurch es an Edelmut verliert

Ein Pferd muss nicht immer perfekt stehen. Besonders für die emotionalen Lichtfotos am Morgen oder Abend achte ich weniger darauf, ein korrektes Standbild zu erzielen, da meine Prioritäten dort woanders liegen. Jedoch sollte man immer Wert darauf legen, dass das Pferd nicht schlecht zur Geltung kommt. Dies passiert, wenn die Schulter oder das Becken kippt, wenn der Weidebauch durch eine falsche Biegung rausgedrückt wird oder der Hals keine Spannung aufweist.

5. Störende Elemente in der Umgebung vermeiden

Nach Jahren in der Branche findet mein geschultes Auge mittlerweile an jedem Reitstall schöne Locations. Das einzige, was ich dabei mache ist die Umgebung nicht mit meinem ganzen Blickwinkel zu betrachten, sondern stelle ich mir nur meinen Kamera-Sucher vor. Das begrenzt den Ausschnitt und zwischen Misthaufen und Gebäudeecke finde ich eine kleine Stelle, auf der wunderbare Portraits entstehen können. Oftmals lohnt es sich auch, sich vor der Einfahrt des Reiterhofes umzusehen oder nach dem Ausreitgelände zu fragen.
Wenn ein störendes Element absolut nicht zu vermeiden ist, sollte man im Hinterkopf behalten, das man es in Photoshop wegretuschiert. Wenn ich im Hintergrund zum Beispiel einen Strommast habe und die Position nicht ändern möchte, weil das Licht besonders schön ist, achte ich darauf, den Mast nicht direkt am Pferdekopf oder der Mähne zu platzieren, sondern an einer Stelle, an der ich ihn mit ein paar Klicks entfernen kann. Zu störenden Elementen können aber nicht nur Gebäude im Hintergrund zählen, sondern alles, was die Blickführung des Betrachters stört. In der Pferdefotografie kann dies schon ein Strick am Halfter oder die weiße Zaunlitze der Wiese sein. Je nach Fotostil solltest du entscheiden, ob du diese Elemente retuschieren würdest. Falls du dies nicht vor hast, kannst du bereits beim Fotografieren darauf achten, die Elemente so im Bild anzuordnen, dass sie den Betrachter nicht stören. Bei Zügeln bedeutet dies, sie nicht überkreuzen zu lassen, da ansonsten eine Blickfixierung entsteht. Zudem sollte vermieden werden, sie auf Spannung zu zeigen oder den Strick am leeren Bildrand aus dem Bild zu führen, sondern lieber in einer lockeren Kurve aus dem Bild zu führen oder zu Boden fallen zu lassen.

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6.Wähle das richtige Licht (Tageszeit und Position)

Tageszeit
Die Golden Hour ist wohl die bekannteste Zeit in der Fotografie. Sie beschreibt die kurze Zeit vor oder sogar nach dem Sonnenuntergang, in der die ganze Landschaft in ein sanftes, goldenes Licht getaucht wird. Dadurch, dass die Sonne sehr tief steht, entstehen keine harten Schatten am Motiv und der goldene Touch wirkt sich im direkten Licht sowie Gegenlicht sehr schmeichelnd auf den gesamten Bildlook aus. Man sollte allerdings vermeiden, diesen Look künstlich während einer anderen Tageszeit zu erschaffen. Steht die Sonne höher, kann man sich in den Schatten zurückziehen und mit dem diffusen Licht unter Bäumen fotografieren. Ich persönlich bevorzuge das Morgenlicht und die blaue Stunde am Abend. Der Morgen wird besonders durch Pastell-Farben und meteorologische Akzente geprägt. Wenn man die Möglichkeit hat, im Nebel zu fotografieren, sollte man sich die geheimnisvolle Bildwirkung keinesfalls entgehen lassen. Aber auch Morgentau und leichte Diesigkeit in der Ferne kann einen starken Bildeffekt erzielen, den man abends nicht hat. Zudem muss ich zugeben, das morgens mein Kopf anders funktioniert. Ich kann mich viel besser auf mein Motiv einlassen, während mich die Reize des Alltags noch nicht erreicht haben.

Position zum Licht
Das Foto wird nicht nur durch die Tageszeit beeinflusst, sondern auch durch die Position, die das Motiv zur Sonne und zu dir als Fotograf hat. Du entscheidest zwischen direktem, Streif-, Seiten- oder Gegenlicht.

Direkte Sonne leuchtet das Motiv vollständig aus, sorgt aber auch für eine gewisse Sachlichkeit

Seiten- und Streiflicht sorgt für Spannung indem es Muskeln und Strukturen hervorhebt

Gegenlicht verleiht im richtigen Winkel eine märchenhafte Stimmung

7. Aufmerksamkeit oder stiller Betrachter?

Als Fotograf musst du dich bei all deinen Aufnahmen entscheiden, ob du einen inszenierten Moment aufnehmen möchtest oder auf den Zauber des Augenblicks vertraust. Beides zu vereinen ist sehr schwierig, wozu auch eine Portion Glück gehört.

Aufmerksamkeit
Für klassische Pferdefotos ist es unerlässlich, aktiv auf einen Moment hinzuarbeiten. Dies bedeutet, dass das Pferd auf eine gewisse Weise hingestellt wird und eine Reaktion von ihm hervorgerufen wird. Der Blick muss aufmerksam sein, die Ohren nach vorne gerichtet und da in den meisten Fällen im Anschluss ein zweites Pferd auf seinen Termin wartet, hat man nicht viel Zeit. Alles muss stimmen und man darf keine Zeit verschwenden, da die Sonne sich stetig weiter bewegt. Es ist wichtig, nicht zu vergessen, dass man immer noch ein lebendiges Tier vor sich hat, das die Schwingungen der Umgebung wahrnimmt. Deshalb darf man dem Pferd nie das Gefühl geben, sich in einer stressigen oder angespannten Situation zu befinden. Hierbei ist Punkt 4 sehr wichtig – denn man muss Pferdeverstand aufbringen, um dennoch in einem kurzen Zeitrahmen zu seinem Ergebnis zu kommen, ohne dabei Stress oder Hektik hervorzurufen.
Um die Aufmerksamkeit deines Models zu fordern reicht es oftmals schon eine Rascheltüte oder Leckerlis vor die Nase zu halten. Stelle vorher deine Kamerabelichtung ein, damit du den kurzen Augenblick, in dem die Ohren nach vorne zeigen, sofort nutzen kannst. Ich persönlich bin kein Fan von Pferdegeräuschen und setze diese immer erst als letzte Möglichkeit ein. Der Grund dafür ist, dass mein Modell dann in der Ferne nach einem Kumpel sucht, den Hals sehr schmal nach oben streckt, die Augen aufreißt und im schlimmsten Fall sogar nervös wird.

Stiller Betrachter
Hier fühle ich mich Zuhause. Es ist, als würde man auf einer Wiese sitzen und die Zeit mit Pferden genießen. Und dann, wenn etwas passiert, ist man bereit und kann auf den Auslöser drücken. Man baut eine Bindung zu seinem Motiv auf und fängt an, mit ihm über Körpersprache und Energien zu kommunizieren. Und wenn man Glück hat, passiert ein kleines Wunder – es scheint, als hätte das Pferd genau gewusst, was man erwartet und hat es an der exakt korrekten Stelle ausgeführt. Aber wie schafft man sowas?
Ehrlich gesagt habe ich darauf keine präzise Antwort. Ich denke, das liegt daran, weil diese Momente nicht planbar sind und es auch nicht werden sollen. Meine Vorgehensweise ist dabei, dass ich eine Location für das Pferd aussuche, das seinem Charakter und seiner Vorgeschichte entspricht. Ich gehe dabei individuell auf jedes Pferd ein. Ich bereite die Kulisse für das Pferd vor – und dann lasse ich mich überraschen, was das Pferd damit anfängt. Ich warte auf den Zauber, gebe dem Pferd keine Grenzen und zeige meinem Modell, dass es absolut Pferd sein darf. Lauf, wohin du möchtest und hör auf zu laufen, wenn du lieber fressen willst. Schau in die Richtung, in die du gerne möchtest und drehe dich so zur Sonne, wie du dich dafür entscheidest. Alles, was ich dabei mache ist, Betrachter zu sein und den Moment zu genießen. Ich bleibe flexibel und renne quer über die Wiese, wenn ich es muss. Ich erkenne das Pferd vor mir als Individuum mit einer persönlichen Lebensgeschichte an und höre zu, was es mir sagt. Ich bewege mich, bevor ich das Pferd bewege. Es gibt Dinge auf dieser Welt, die liegen außerhalb unseres Verständnisbereichs. Aber genau in diesen Momenten passiere meine besten Bilder. Pferde, die plötzlich einen gewissen Weg einschlagen, sich ganz anders verhalten, als der Besitzer sie kennt und dabei diesen ganz besonderen Blick in ihren Augen haben: Den Ruf der Freiheit.

Und in dieser Aufzählung darf das Bild von der blinden Stute Petit natürlich nicht fehlen – die Geschichte dazu könnt ihr hier nachlesen.

Die Tipps in diesem Beitrag zeigen natürlich nur die Spitze des Eisbergs. Wenn du dich für mehr interessierst, kannst du gerne meinen Newsletter abonnieren. Wenn du es lieber etwas persönlicher magst und konkrete Probleme mit mir besprechen möchtest, bist du herzlich dazu eingeladen mich im Rahmen eines Personal Coachings zu besuchen!

Liebste Grüße,
deine Carina

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3 Comments

  • Birte 13. Januar 2017 at 9:29

    Hey Carina! ich finde es schwierig ein stiller Betrachter zu sein ohne das das Bild langweilig aussieht, aber deine Definition davon hat mir schon geholfen und ich probier das beim nächsten Schneefall gleich mal aus ;) danke!

    Reply
    • Carina Maiwald 13. Januar 2017 at 14:29

      Danke Birte! Ich denke, genau das macht den „stillen Betrachter“ so besonders. Aber im Grunde musst du nur genauer hingucken, denn in jedem Moment liegt ein Zauber inne – und wenn es nur das friedvolle Schnauben des Pferdes beim Grasen ist. :) Viel Erfolg mit dem Schnee!

      Reply
  • Lea 12. Januar 2017 at 21:07

    Vielen Dank!! Da waren einige Sachen dabei, die ich bei meinen nächsten shooting ausprobieren werde =)

    Reply

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